Gesund und munter durch den Winter
Tipps und Tricks gegen Winterblues und Schniefnase
Sonne und Frischluft tanken in der Mittagspause
Kurze Tage, lange Nächte und trübes Wetter sind die Begleiter des Winterhalbjahres. Der Mangel an Tageslicht während der Wintermonate macht manchen Menschen nichts aus, andere versetzt es in ein Stimmungstief, das sich unter anderem durch Antriebslosigkeit und starke Müdigkeit ausdrücken kann. Besonders wer arbeiten geht, hat oftmals nicht viel von der Wintersonne, wenn er im Dunkeln das Haus verlässt und im Dunkeln wieder zurückkehrt. Auch wer im Home-Office arbeitet, kommt selten raus und dem fällt an manchen Tagen die Decke auf den Kopf.
Die wenigen Sonnenstunden gilt es auszunutzen. Es ist ratsam, die Mittagspause - auch oder gerade im Home-Office - an der frischen Luft zu verbringen und bei einem Spaziergang Tageslicht zu tanken. Selbst wenn die Sonne nicht scheint, nimmt die Haut UV-Strahlen auf, die zur Vitamin D-Produktion anregen. Der Sauerstoff und die Bewegung machen den Kopf frei und stärken dabei die Abwehrkräfte. Verbringen Sie so oft es geht Zeit im Freien. Wer dazu keine Möglichkeit hat, kann alternativ eine künstliche Lichttherapie mit Tageslichtlampen anwenden.
Eine ausgewogene Kombination aus Ruhe und Bewegung
Zur Ruhe gehört vor allem ausreichender Nachtschlaf und möglichst wenig Stress. Gönnen Sie sich öfter etwas Gutes, zum Beispiel ein entspannendes Vollbad oder ein fesselndes Buch und leckeren Tee auf dem Sofa. Regelmäßige moderate Bewegung aktiviert die Abwehrzellen und fördert die Durchblutung. Ausdauersport wie Joggen oder Walken, aber auch ausgiebige Spaziergänge bieten sich besonders dafür an. Vorsicht bei Leistungssport, denn wer es übertreibt, schadet dem Immunsystem. Auch nasse Haare und verschwitzte Kleidung gilt es nach dem Sport unbedingt zu vermeiden. Selbst eine Runde um den Block ist besser als nichts, sollte der innere Schweinehund an nasskalten Tagen zu groß sein.
Viel frisches Obst und Gemüse für ein starkes Immunsystem
Im Winter besteht ein erhöhter Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, die dem Körper durch ausreichend Obst und Gemüse zugeführt werden sollten. Besonders hilfreich gegen Erkältungen ist Vitamin C, das die Abwehrzellen aktiv bei der Arbeit unterstützt. Zitrusfrüchte und Kohlgemüse wie Rosen- und Grünkohl haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Weil das Vitamin wasserlöslich und hitzeempfindlich ist, sollte es schonend zubereitet werden. Gemüse sollte nur kurz und mit wenig Wasser gedünstet werden. Nehmen Sie für eine heiße Zitrone warmes anstatt kochendes Wasser, damit verbleibt mehr Vitamin C im Getränk. Bestimmte Gewürze, wie Pfeffer, Curry oder Muskat, haben eine wärmende Wirkung auf den Körper. Auch Anis und Kümmel in Kräutertees wärmen von innen. Zur Vorbeugung oder Linderung einer Erkältung hat sich auch Tee aus frischem Ingwer bewährt.
Kräuter – gesunde Helfer aus der Natur
Die Natur bietet zahlreiche Kräuter, die uns bei einer Erkältung helfen können. Je nach Mittel erfolgt die Anwendung durch Einnehmen, Inhalieren, Einreiben, Gurgeln oder Dampfbaden. Kamille und Salbei wirken entzündungshemmend und desinfizierend, Tees aus Linden- und Holunderblüten schweißtreibend. In Isländisch Moos, Malve, Eibisch und Spitzwegerich sind Schleimstoffe enthalten, die die Schleimhäute unterstützen. Sekrete lösen sich durch das Inhalieren von ätherischen Ölen aus Pfefferminze und Latschenkiefer, Efeuextrakte und Sonnentau haben eine hustenlösende Wirkung. Zur Stärkung des Immunsystems eignet sich Sonnenhut, welcher allerdings nur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden sollte.
Die richtige Kleidung an kalten Tagen
Während draußen ein eisiger Wind pfeift, wärmt Heizungsluft Büros, Kaufhäuser und U-Bahn-Waggons auf Wohnzimmertemperatur. Der Wechsel von Kalt zu Warm bedeutet Stress fürs Immunsystem. Abhilfe schafft da der „Zwiebellook“, also mehrere Kleidungsstücke übereinander, die je nach Wärmebedarf an- oder wieder ausgezogen werden können. Mütze und Schal sollten zum täglichen Outfit dazugehören, weil der Körper einen Großteil der Wärme über den Kopf verliert. Auch über die Füße kann viel Wärme verloren gehen, deshalb sollten Winterschuhe geschlossen, warm gefüttert und wasserresistent sein. Kalte Füße verschlechtern die Abwehrkräfte, weil durch eine „Sparreaktion“ des Körpers die Durchblutung der Schleimhäute reduziert wird und Viren dadurch leichter in den Organismus eindringen können. Warme Stricksocken oder ein 15-minütiges Fußbad helfen bei kalten Füßen.
Zu guter Letzt: Häufig Hände waschen
Nicht erst seit diesem Jahr wissen wir, wie wichtig Hygienemaßnahmen in der kalten Jahreszeit sind. In diesem Jahr schützt der Mundnasenschutz vor Tröpfcheninfektionen durch Aerosole, die durch Husten, Niesen und Sprechen verteilt werden. Neben dem Tragen von Masken im öffentlichen Raum und in Büros, können auch weiterhin andere Krankheitserreger verbreitet werden. Daher gilt weiterhin: Besonders im öffentlichen Raum lauern die Keime auf Türklinken und Griffen, die durch die Hände in die Schleimhäute geraten können. Um das Infektionsrisiko zu reduzieren, sollten die Hände regelmäßig gewaschen werden. Wichtig ist, die Hände gründlich für 20 - 30 Sekunden mit Seife einzureiben, damit möglichst viele Keime entfernt werden. Der Umwelt zuliebe sollte dabei das Wasser nicht weiterlaufen. Beachten Sie die AHA-Regeln der Bundesregierung.
Text: Annika Friedrich